Ein Grundstein für eine partizipative Gestaltung unseres Ernährungssystems ist die transparente Kommunikation über die Preiszusammensetzung. Es muss für alle Konsument:innen ersichtlich sein, welche Kosten in der Produktionskette unserer Lebensmittel entstehen und wie die Wertschöpfung verteilt wird. Nur so können wir erkennen, wo Ungerechtigkeiten vorhanden sind und versuchen das vorherrschende System in einer sozialen und nachhaltigen Weise umzugestalten!

Uns ist Kostentransparenz beim Aufbau unserer food cooperative wichtig, um ein Gegenmodell zu der bisher üblichen intransparenten und ungerechten Preisgestaltungen zu schaffen.

Wie hoch ist unsere Marge auf die Produkten?

Wie hoch ist die Marge in der rampe21 und was haben die mitglieder damit zu tun?
In der rampe21 verfolgen wir eine konsequente und transparente Preispolitik und kommunizieren offen wie hoch unsere Marge ist. Bei den Produkten von Gebana erhalten wir einen Einkäuferinnen-Rabatt von 25%. Bei allen restlichen Produkten rechnen wir auf den Einkaufspreis eine Marge (Abschlagsmarge) von 35% drauf. Diese Marge benötigen wir um Personalkosten, Miete, Transport, Administration, Sozialleistungen, Unterhalt und andere anfallende Kosten zu decken.

Die Idee der Mitgliedschaft ist, dass die oben genannten Kosten durch die Mitgliederbeiträge gedeckt werden können und wir so die Kosten gemeinsam tragen. Im Gegenzug können Mitglieder die Lebensmittel mit weniger Marge einkaufen. Das Ziel ist, dass diese tiefere Marge für Mitglieder ganz auf null geht, sobald genug Mitglieder dabei sind und es für die Food Kooperative tragbar ist. Aktuell ist es so, dass Mitglieder 25% Rabatt erhalten, was bei den gebana-Produkten keine Marge und bei allen andern noch ca. 12 Marge bedeutet.

Beispiel: Wir kaufen 1kg Äpfel für 4.30fr/kg und verkaufen sie für 6.60fr/kg an Nicht-Mitglieder und für 5.00fr/kg an Mitglieder.

Wieviel verdient mensch als Angestellte*r in der rampe21?

Im Team bei grassrooted haben wir einen Einheitslohn, weil wir der Meinung sind, dass alle Arbeit gleich bezahlt sein soll. Und zwar haben wir einen Stundenlohn von 23.- und wie viel Prozent mensch arbeitet, kann mensch immer selbst bestimmen. Dies erlaubt uns einerseits flexibel zu sein und jeder angestellten Person den Freiraum und Platz zu lassen, selbst über ihre Arbeit bestimmen. Andererseits ist es aber deshalb auch erforderlich, dass ein gewisser Teil auch immer freiwillige Arbeit ist und daher unbezahlt. Deshalb zahlen wir uns immer nur ⅚ des eigentlichen Lohnes aus, um unser Modell finanzieren zu können.

Da unsere Arbeitslast sehr variiert, aber gemacht werden muss, sind auch die Stellenprozente nur ungefähr. Wir tragen immer unsere Arbeitsstunden ein und kontrollieren Ende Monat, ob sie ungefähr mit unserem Stellenprozent übereinstimmen. So ist die Arbeit bei grassrooted, immer auch ein Teil politisches Engagement, mit dem wir uns identifizieren und dahinter stehen können.

Schaffen wir es alle Preise transparent zu kommunizieren?

Wir kommunizieren transparent, wie hoch die Marge ist, die wir auf unseren Einkaufspreis rechnen. Volle Kostentransparenz über die Produktionskette, können wir aber leider (noch) nicht bei allen Produkten aufzeigen. Den Preis eines Produktes auf jeden Schritt der Produktion runterzubrechen ist aufwendig und wird, je länger die Produktionskette ist, komplizierter. So können wir bei Waren, welche wir nicht direkt von Bäuer:innen, sondern über Zwischenhändler:innen, wie Biopartner, Biofarm, Terra Verde oder Gebana beziehen, nur mit sehr viel Aufwand den Preis wirklich transparent aufschlüsseln.

Dieser Aufwand bleibt aber natürlich nicht nur bei einem Produkt und ist nicht nur einmalig, am liebsten hätten wir solch eine laufend erneuerte Preis-Aufschlüsselung für das ganze Sortiment der rampe21. Im heutigen Ernährungssystem ist diese transparente Kommunikation nicht üblich. Deswegen sind viele der Produzent:innen teilweise nicht bereit oder können den nötigen Aufwand gar nicht investieren um den status-quo zu verändern.

Dadurch, dass wir doch auch einen grossen Anteil der Produkte sehr direkt von Höfen haben, fällt diese aufwendige Aufschlüsselung weg und dort schaffen wir es, die Zusammenstellung des Preises offenzulegen.

Es ist für uns aber ein Prozess an dem wir weiterarbeiten werden um die Preise noch transparenter kommunizieren zu können.